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Das Bündnis „Wir versorgen Deutschland“ oder kurz WvD fordert von der Politik eine qualitätsgesicherte, wohnortnahe und personalisierte Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln, damit Betroffene mit individuellen Einschränkungen mehr Mobilität haben und an der Gesellschaft teilhaben können.  

Das WvD-Positionspapier, das nach einer Branchenumfrage unter Hilfsmittelerbringern entstanden ist, zeigt die derzeitigen Defizite in der Hilfsmittelversorgung auf. Das jetzige Versorgungsystem überfordert mit zu viel Bürokratie bei den Dokumentationspflichten.  

Das Reformvorhaben im WvD-Positionspapier zielt vor allem auf die Leitverträge ab, die aus viel zu vielen Einzelverträgen bestehen. Eine Systemänderung soll für mehr Qualität und Transparenz sowie weniger Bürokratie stehen, da die Kostenträger mit den Spitzenverbänden der Leistungserbringer neu verhandeln können. Dies führt zu einheitlichen Rahmenbedingungen mit weniger Wettbewerb und zu medizinischen Standards in den Bereichen Versorgung, Abrechnung und Digitalisierung.  

Kirsten Abel und Patrick Grunau als GeneralsekretärInnen des WvD sind die Treiber dieser Reform und setzen mit ihrer Kritik auf Kostensenkung und mehr Transparenz für Versicherte, die sich durch eine vereinfachte Hilfsmittelversorgung mehr Lebensqualität wünschen. Geschaut werden soll nämlich auf den gesamten Versorgungsprozess und nicht nur auf einzelne Hilfsmittel. 

Paritätisch besetzte Schiedsstellen sollen auch Versorgungslücken schließen, wenn Vertragsverhandlungen zwischen Kostenträgern und Leistungserbringern am Rande des Abbruchs stehen sollten. Das Schiedsverfahren könnte dann eine Vermittlungsfunktion übernehmen und verbindlich entscheiden.  

Eine vereinfachte Zulassung zur Versorgung wäre für die Leistungserbringer von Vorteil, die in den Markt der Hilfsmittelversorgung hineinwollen und zugelassen werden müssen. Jeder Leistungserbringer, der präqualifiziert ist, wird dann seine jeweilige Region versorgen.  

Medizinische Fachgesellschaften sollen zukünftig im Hinblick auf den Versorgungsprozess und das angestrebte Ziel Leitlinien und Versorgungspfade vorgeben, damit für Kostenträger außerdem ein effektives Controlling der Qualität möglich ist und die Hilfsmittelversorgung in Deutschland qualitativ hochwertig bleibt.  

Quelle: https://gesundheitsprofi.de/wvd-legt-reformvorschlaege-zur-hilfsmittelversorgung-vor/