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Die Deutsche Bank kommt einer Analyse zufolge zu der Annahme, dass der deutsche Arzneimittelmarkt für Zur Rose und damit auch für die Tochtergesellschaft DocMorris noch einiges an Potenzial bietet und zwar in den nächsten fünf Jahren. Die Marktanteile des Schweizer Arzneimittelversenders Zur Rose liegen heute schon in Deutschland und in ihrem Heimatland bei 32 Prozent des kompletten Versandgeschäfts; der Wettbewerber, die Shop Apotheke, kann hier nicht mithalten. Auch andere Konkurrenten haben es schwer, zumal hohe Markteintrittshürden wenig Konkurrenz zulassen. Analysten der Deutschen Bank prognostizieren eine Umsatzverdopplung bis 2022, wobei der Anteil der rezeptpflichtigen Arzneimittel rasant durch Einführung des E-Rezeptes steigen wird. Die Deutsche Bank rechnet vor, dass sich der Umsatz in diesem Zeitfenster bis auf 2,5 Milliarden Euro erhöhen dürfte. Der gesamte kontinentaleuropäische Arzneimittelmarkt hat ein Volumen von 165 Milliarden Euro. Hier ist laut Analysten noch sehr viel Luft nach oben. Vier Prozent aller OTC-Produkte werden in Kontinentaleuropa bislang online umgesetzt und nur circa zwei Prozent der gesamten Rx-Palette. In Deutschland fallen nur 1,3 Prozent aller Onlineverkäufe in den Rx-Markt. Die Deutsche Bank zieht den Vergleich zu Elekronikartikeln, die über das Internet verkauft, 25 Prozent des Marktes ausmachen. Solche Werte sind auf jeden Fall erst einmal nicht zu erreichen, aber Deutsche Bank-Analysten sehen einen deutlichen Anstieg der Onlineverkäufe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln; in ein bis zwei Jahren auf fünf Prozent und in den nächsten drei bis fünf Jahren sogar auf neun Prozent. Schweden und auch die Schweiz, die das E-Rezept schon eingeführt haben, machen bereits zehn Prozent ihres Onlinehandels mit Rx-Präparaten, auf denen auch höhere Margen sind als auf OTC-Produkte. Die Deutsche Bank ist zu dem Fazit gekommen, dass hierzulande bei 500 Millionen Rezepten pro Jahr, 50 Millionen Rezepte online abgewickelt werden könnten. Damit würde sich der deutsche Arzneimittelmarkt, den die Deutsche Bank heute mit 40,5 Milliarden Euro bewertet, für DocMorris und Co. umsatzmäßig positiv entwickeln. DocMorris erwirtschaftet schon heute 56 Prozent des Konzernumsatzes von Zur Rose im deutschen Arzneimittelmarkt; das waren zuletzt 1,2 Milliarden Schweizer Franken. Glaubt man den Analysten, so könnte die Muttergesellschaft Zur Rose ihre jetzt schon starke Stellung weiter ausbauen, denn das Unternehmen wächst schneller als der Markt. Das lockt auch weitere Investoren des börsennotierten Unternehmens. 

Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung