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Die Schweizer Zur Rose Group, die europaweit führend im Versand von Arzneimitteln und der Mutterkonzern von Doc Morris ist, möchte seine Marktposition auch in Deutschland weiter ausbauen. Das Umsatzwachstum vom Versender Zur Rose, der vom niederländischen Standort Heerlen Arzneimittel verschickt, betrug hierzulande im Jahr 2018 38,9 Prozent. Demnach setzte der Konzern laut Geschäftsbericht 2018 670 Millionen Schweizer Franken, das entspricht 593 Millionen Euro, mit dem Versand von Arzneimitteln und anderen Gesundheitsartikeln, hauptsächlich aber rezeptfreie Medikamente, um. Den deutschen Apotheken könnte die Tochter DocMorris somit ziemlich gefährlich werden, zumal Veränderungen des Gesundheitsmarktes Vorteile für die Zur Rose Gruppe bieten könnten. Auch sonst steht die Unternehmensgruppe sehr gut da, denn laut Geschäftsbericht setzte Zur Rose im letzten Jahr mit insgesamt 1,1 Milliarden Euro (1,2 Milliarden Schweizer Franken) 22,8 Prozent mehr um. Trotz der guten Geschäftslage steht unterm Strich ein Minus von knapp 35 Millionen Euro, die durch hohe Kosten für Investitionen und Zukäufe von anderen Firmen, beispielsweise der Versandapotheke Apo-Rot aus Hamburg, entstanden sind. Bis zum Jahr 2021 plant Zur Rose auch den Ausbau der Versandkapazitäten auf 30 Millionen Pakete im Jahr über den Standort Heerlen, über den auch die Hamburger Versandapotheke seit November 2018 verschickt; das wäre eine Verdreifachung des jetzigen Paketaufkommens. Des Weiteren plant der Schweizer Versender bis 2022 eine Verdopplung seines Umsatzes von 2018. Das Fortschreiten der Digitalisierung, die Einführung des E-Rezeptes sowie die relativ verhaltene deutsche Bevölkerung in Sachen Versandhandel-Aktivitäten eröffnet Zur Rose viele Möglichkeiten des Ausbaus des deutschen Versandhandelmarktes, so die Kampfansage des Schweizer Unternehmens an deutsche Offizine. 

Quelle: Pharmazeutische Zeitung