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Zwei Wissenschaftlerinnen der Universität Potsdam, Prof. Dr. Pia-Maria Wippert, Sport- und Gesundheitssoziologin, und ihre Kollegin Karin Würtz-Kozak konnten bereits im Jahr 2015 feststellen, dass Depressionen und neuroendokrine Stressreaktionen negative Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel haben. In einer aktuellen Studie konnten die Potsdamer Forschenden nun nochmals nachweisen, dass chronischer psychosozialer Stress und frühkindliche Traumata zu einer geringeren Knochenmineraldichte führen. Auch andere Wissenschaftler verschiedener Universitäten gelangten zu der Erkenntnis einer Behinderung der Knochenheilung bei Knochenbrüchen, wenn chronischer psychosozialer Stress gegeben ist. Unabhängig vom Geschlecht des Betroffenen kann dies unterschiedlich stark ausfallen, was von der biografischen Belastung eines Menschen abhängig ist, so die Studienautorinnen. Menschen mit verschiedensten anhaltenden psychischen Belastungsformen reagieren höchst unterschiedlich, das Ergebnis ist langfristig dennoch das Gleiche, nämlich das Risiko einer geringeren Knochenmineraldichte. Bei allen Personen mit einem hohen Stresslevel, beispielsweise während einer Depressionsepisode, kommt es zu einer reduzierten anabolen Anpassung, das heißt, der Körper des Betroffenen reduziert körperaufbauende Vorgänge. Diese Vorgänge ließen sich im Tierexperiment auch zuerst an Mäusen nachweisen, dann mit Blutproben in Humanstudien (DEPREHA). Wippert, Würtz-Kozak und Team folgern aus diesen Erkenntnissen, dass  bestimmte Maßnahmen der Prävention, auch im Hinblick auf Medikation und Therapieformen, bei altersbedingten Erkrankungen wie Osteoporose, Arthrose oder auch Marschfrakturen Sinn machen könnten, wenn biografische Risikolasten in Form von psychischen Belastungen wie Depressionen bestanden haben. Ihre Ergebnisse wurden in der medizinischen Fachzeitschrift „Psychotherapy and Psychosomatics“ publiziert.  

Quelle: www.heilpraxisnet.de