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Laut wissenschaftlichen Forschenden des Uniklinikums Düsseldorf ist es möglich, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen Herzinsuffizienz-Erkrankten und dem Auftreten von Krebserkrankungen gibt. Demnach ist das Risiko über alle Krebsarten hinweg erhöht, wenn Betroffene an einem schwachen Herzen erkranken.  

65 Millionen Menschen leiden an einer Herzinsuffizienz weltweit und könnten somit auch eher an Krebs erkranken, das ergab eine zehnjährige Beobachtungsstudie von Experten unter Beteiligung von Forschern des Uniklinikums Düsseldorf. Daher ist die Krebsprävention dieser Gruppe auch so wichtig: 

Für die Analyse wurden jeweils 100.124 Menschen mit und ohne Herzinsuffizienz eingehend untersucht, bei denen vor der Studie niemand wissentlich an Krebs erkrankt war. Die Probanden waren zu 54 Prozent weiblich und im Schnitt waren die über 200.000 Teilnehmenden (Daten aus 1.274 Hausarztpraxen) 72,6 Jahre alt.  

Es zeigte sich nach dem langen Beobachtungszeitraum, dass das Risiko für alle Krebsarten signifikant erhöht war, wenn die Betroffenen unter Herzinsuffizienz litten. Dabei hatten Frauen eine höhere Krebsinzidenz als Männer mit und ohne krankes Herz.  

Das Risiko für bestimmte Krebsarten war demnach sogar deutlich erhöht. Das größte Risiko hatten Menschen, die an Krebs der Lippe, das Rachenraumes und der Mundhöhle erkrankt waren. Danach folgten Tumorerkrankungen der Atemwege, der weiblichen Genitalien, Hauttumore, Krebs des lymphatischen und hämotopoetischen Gewebes, des Verdauungstraktes, usw. Schlusslicht ist Krebs der Genitalien bei Männern. Die Düsseldorfer Wissenschaftler um Dr. Mark Luedde gehen davon aus, dass bestimmte Faktoren, die das kranke Herz absondert, mit der Stimulation des Wachstums von Tumoren zusammenhängen. Genauere Analysen werden folgen, aber schon jetzt ist klar, dass auch Diabetes, Adipositas und die Herzinsuffizienz mit einer möglichen Tumorerkrankung eng verknüpft sind.  

Menschen mit einem insuffizienten Herzen sollten daher regelmäßig Screening-Untersuchungen in Anspruch nehmen, denn sie könnten demnach eher an einer Krebserkrankung leiden als Herzgesunde, meinen die Experten.  

Quelle: heilpraxisnet.de