Vor einigen Tagen veröffentlichte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) das Quartalsergebnis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Wohl niemanden dürfte es überrascht haben, dass die Ausgaben weiter gestiegen sind und die Einnahmen um rund 170 Mio. Euro übersteigen. Das BMG führt die Differenz auf die niedrigeren Einnahmen durch Versichertenbeiträge zurück, ein Resultat der im Durschnitt niedrigeren Zusatzbeiträge. Doch gerade diese könnten schon bald drastisch steigen. Der Verband der Ersatzkassen (vdek) warnt davor, die Versicherten zu stark zu belasten.
Der Gesundheitsfonds sei keine Sparkasse, so der vdek. So lange der Arbeitgeberbeitragssatz eingefroren ist, dürften die politisch verursachten Mehrkosten nicht aus Arbeitnehmerbeiträgen finanziert werden, sondern müssten aus den Mitteln des Fonds gestemmt werden. Der vdek forderte in einer Pressemitteilung von Arbeitgebern, wieder mehr Finanzverantwortung zu übernehmen. Christian Zahn, Vorsitzender des vdek: „Den GKV-Versicherten droht in weniger als drei Jahren nahezu eine Verdoppelung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages von derzeit 0,9 Prozent auf bis zu 1,8 Prozent. Das ist nicht hinnehmbar.“
Der Verband forderte auch, die Reserve im Fonds vor staatlichen Zugriffen zu schützen. Dafür sollten die Mittel des Fonds auf sechs Mrd. Euro begrenzt und der restliche Überschuss an die Kassen ausgeschüttet werden. Dies hätte einen positiven Nebeneffekt: Einer Geldentwertung des Fonds könnte damit vorgebeugt werden. Laut eigenen Angaben könne das Bundesversicherungsamt nämlich die Gelder teilweise nur noch mit Negativzinsen anlegen.
[ilink url=“http://www.vdek.com/presse/pressemitteilungen/2015/finanzreformen.html“] Link zur Quelle (vdek)[/ilink]