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Die Arbeitsgemeinschaft Parenterale Zubereitungen (Arge PareZu) fordert die Politik auf, endlich zu handeln, damit die Arzneimittelsicherheit und das Wohl der Patienten in Zukunft nicht gefährdet wird. Hintergrund der Kritik ist der Zyto-Skandal des letzten Jahres, der nach Mutmaßungen zum finanziellen Schaden für die gesetzlichen Krankenkassen geführt haben soll. Die Arge PareZu kritisiert die überregionalen Versorgungsstrukturen. Die wohnortnahe Versorgung müsste immer weiter zu Gunsten einer Zentralisierung bei der Herstellung von Zytostatika-Zubereitungen weichen. Das beeinflusst die Haltbarkeit der Arzneimittel jedoch ganz entscheidend. Lange Transportwege quer durch Deutschland, mechanischer Stress durch den Transport und Temperaturschwankungen währenddessen sind wichtige Argumente, um ein Verbot überregionaler Zytoservice-Versorgungsstrukturen durch den Gesetzgeber zu erwirken. Die Vorteile dieser zentralen Versorgung durch große Zytoservice-Konzerne mit Tochterfirmen, wie die Vermeidung von Fehlproduktionen oder aber beispielsweise der Wegfall persönlicher Verantwortlichkleiten, fällt dabei kaum ins Gewicht. Die Arge PareZu glaubt auch, dass Teile des Gesundheitssystems – durch Spekulationen von vornehmlich ausländischen Finanzinvestoren, die eine mittelfristige Gewinnerzielungsabsicht mit anschließendem Weiterverkauf im Auge haben- gefährdet sind, weil durch die Investition in MVZ-Konstrukte das Versorgungsverhalten mit Zytostatika-Zubereitungen gesteuert werden soll mit dem Ziel der Marktanteilkontrolle und der Gewinnmaximierung. Nicht der Patient und seine Gesundheit stehen laut Arge PareZu im Fokus der finanziellen Unterstützer, sondern das große und schnelle Geld durch Spekulationsobjekte „MVZ“. Auch Onkologen würden ihre Selbstständigkeit und damit ihre Praxen aufgeben, weil die Finanzgeber mit lukrativen Beschäftigungsmodellen Ärzte anlocken. Dies beeinflusst auch das Verordnungsverhalten von Onkologen, so die Arbeitsgemeinschaft, die die Frage stellt, ob dieses im Sinne des Gesetzgebers ist, weil versorgungsrelevante Strukturen dann konstrukt- und nicht patientenorientiert handeln. 

Quelle: apotheke-adhoc