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Mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones boomt auch der Markt für Gesundheitsprogramme. Circa 15.000 Apps mit medizinischem Hintergrund sind in den jeweiligen digitalen Stores der Anbieter zu finden.

Dabei geht es zumeist um Anwendungen, die Personen im Alltag unterstützen, wie etwa Temperaturmesser, Schrittzähler oder Einkaufsratgeber. Jedoch gibt es auch einen zunehmend größer werdenden Anteil von Applikationen, die selbstständig Diagnosen stellen und somit den Gang zum Arzt ersparen – so versprechen es  zumindest die Anbieter.

Während bei den Alltagshelfern die Testresultate kaum einen Einfluss haben, können Fehldiagnosen bei gefährlichen Krankheitsbildern schlimmere Folgen nach sich ziehen. Die University of Pittsburgh testete daraufhin Apps, die Leberflecke von gefährlichen Melanomen unterscheiden sollten.

Ergebnis: Die Fehlerquote der Apps lag zwischen 30 und 90 Prozent. Rechtliche Konsequenzen bei solchen drastischen Abweichungen gibt es nicht, da eine Zertifizierungspflicht fehlt. Solche Programme werden nicht vom Medizinproduktegesetz erfasst und müssen daher auch nicht die dort vorgesehenen Mindeststandards einhalten.

Kommentar: Nach Berechnungen des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) weist der Markt für Apps ein beachtliches Wachstum von jährlich über 100 Prozent aus.

So wurden Apps bereits als Potenzial für etliche Anbieter von Gesundheitsprodukten und Services erkannt, welche daraufhin vor allem mobile Anwendung zur Bekämpfung von Volkskrankheiten anbieten. Unter ärztlicher Aufsicht bieten diese Apps auch einen medizinischen Mehrwert, indem medizinische Geräte die relevanten Gesundheitsdaten erfassen und an das Handy weiterleiten. Dort bereitet eine App die Daten auf und überträgt sie im Bedarfsfall an Arzt oder Klinik.

Neben den Anwendungen für den Endverbraucher werden Apps auch vermehrt bei Arztpraxen und Kliniken verwendet. So benutzten bereits über 60 Prozent aller Ärzte Apps aus dem Medizin- und Healthcare Bereich. Nach Ansicht vieler Studien werden sich in spätestens 5 Jahren mobile Gesundheitslösungen durchgesetzt haben.

Trotz der aktuell fehlenden allgemeinen Qualitätsstandards ist das Thema der mobilen Anwendungen mit medizinischem Hintergrund eine Überlegung wert. Durch die Schaffung eines real existierenden Mehrwerts bzw. Alleinstellungsmerkmals durch Apps kann die eigene Zielgruppe stärker an die eigene Unternehmung gebunden werden.

[ilink url=“http://www.deutsche-gesundheits-nachrichten.de/2013/04/06/app-statt-arzt-diagnose-auf-knopfdruck/“] Link zur Quelle (Deutsche Gesundheits Nachrichten)[/ilink]