Nun ist der Milliarden-Deal beschlossene Sache: Siemens verkauft seine Hörgeräte-Sparte an den schwedischen Finanzinvestor EQT, der schon während der Verhandlungen als Favorit galt. EQT soll gut zwei Mrd. Euro geboten haben. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieses Angebot bestätigt.
Gegenüber der Presse wollte sich Siemens jedoch zu dem Verkauf nach der aktuellen Aufsichtsratssitzung nicht äußern. Es wird erwartet, dass Joe Kaeser, der als sehr aktiver Konzernchef gilt, bei der bevorstehenden Bilanz-Pressekonferenz zu weiteren Umbauschritten Stellung nehmen wird. Als gesichert gilt jedoch die Information, dass die hochprofitable Medizintechnik-Sparte des Konzerns eine ganz eigene Rolle einnehmen wird, weil sie kaum Überschneidungen mit dem übrigen Siemens-Geschäft hat, was etwa Marktzugänge oder den Technologietransfer betrifft. So wird über eine Bündelung des Medizintechnikgeschäfts in Deutschland in eine eigenständige Einheit spekuliert, um die Sparte unter dem großen Dach des Siemens-Konzerns in ein eigenständiges und unabhängiges Unternehmen umzuformen. Konzernchef Kaeser hatte sich schon im Mai strategisch zu der Medizintechnik-Sparte geäußert. Demnach könne die hohe Finanz-Bewertung des Geschäftsbereiches gegebenenfalls genutzt werden, um große Übernahmen zu stemmen. Siemens hat mit der Medizintechnik-Sparte zuletzt mit 52.000 Mitarbeitern 13,6 Mrd. Euro Umsatz erzielt.
[ilink url=“http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/medizintechnik-soll-eigenstaendig-werden-siemens-beschliesst-verkauf-der-sparte-fuer-hoergeraete/10939496.html“] Link zur Quelle (handelsblatt)[/ilink]