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Jürgen Graal, der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, geht davon aus, dass alle gesetzlichen Krankenkassen im kommenden Jahr Zusatzbeiträge erheben werden. Grundsätzlich ist eine Senkung des Beitragssatzes in der gesetzlichen Krankenversicherung von bislang 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent zum Jahr 2015 beschlossen worden. Die Erhebung der Zusatzbeiträge ist für die Kassen optional. AOK-Chef Graalmann geht davon aus, dass die Kassen einen Zusatzbeitrag von durchschnittlich 0,9 Prozent erheben werden. Die monatliche Gesamtbeitragshöhe wird sich daher für die Versicherten kaum verändern. Nach Ansicht Graalmanns ist im Jahr 2016 sogar erneut mit Beitragssteigerungen zu rechnen.

Bundesgesundheitsminister Gröhe (CDU) hatte sich im Zuge der neu verabschiedeten GKV-Finanzpolitik und den insoweit neu festgelegten Beiträgen bewusst für den den Kassen eingeräumten Spielraum ausgesprochen, um mehr Wettbewerb zu forcieren. Experten aus dem Stab der Krankenkassen befürchten, dass die Kassen den optionalen Zusatzbeitrag künstlich niedrig halten, um keine Mitglieder zu verlieren bzw. bestenfalls sogar neue hinzuzugewinnen. Dies berge die Gefahr, dass sie sich nicht am tatsächlichen Finanzbedarf orientieren.

Kommentar: Im Zusammenhang mit der Höhe der Zusatzbeiträge ist auch das Bundesgesundheitsministerium von etwa o,9 Prozent im Durchschnitt ausgegangen. Auch mit der Einschätzung Graalmanns, dass in den nächsten Jahren mit weiteren Beitragssteigerungen statt etwa mit Beitragssenkungen zu rechnen ist, ist er nicht allein. Die TK beispielsweise hat schon Modellrechnungen angestellt, nach welchen im Jahr 2017 mit einem Anstieg um 1,16 Prozent und im Jahr 2017 um 1,41 Prozent zu rechnen ist. Für die Versicherten bedeutet dies, dass die durchschnittliche Beitragsbelastung bis zum Ende der Legislaturperiode von 15,5 auf über 16 Prozent allein für die Krankenversicherung steigen könnte. Im vergangenen Monat hatte die AOK Plus ihren Versicherten 14,9 Prozent absolut versprochen. Mit nur 0,3 Prozent Zusatzbeitrag läge sie somit weit unter dem prognostizierten Durchschnitt. Es bleibt abzuwarten, ob sich hinter dieser Offerte die befürchtete Ignorierung ihres tatsächlichen Finanzbedarfs verbirgt.

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