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Das Bundesgesundheitsministerium hat bei der Unternehmensberatung Bearing Point eine Studie zu dem Thema in Auftrag gegeben, wie sich neue Informations- und Kommunikationstechnologien auf die Qualität und die Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen auswirken.

Die Studie gelangt zu dem Ergebnis, dass die neuen Kommunikationswege in ganz erheblichem Umfang Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen verbessern können. Wichtigste Voraussetzung dafür ist aber, dass alle beteiligten Organisationen und Personen an den entscheidenden Schnittstellen von ambulanter und stationärer Versorgung bis hin zur Rehabilitation und Pflege koordiniert zusammenarbeiten und gemeinsam als Ziel die sektorübergreifende Betreuung des Patienten verfolgen. Hier bestehen derzeit aber noch Kommunikationsdefizite. Dr. Harald Deutsch, Partner bei BearingPoint und Leiter des Segments Healthcare, gibt zu bedenken, dass solche Kommunikationsdefizite mit zum Teil rasanten Veränderungen von Krankheitsbildern und einer Zunahme von Multimorbidität korrelieren, wobei letztere vor allem durch die Alterung der Gesellschaft entsteht. Seiner Meinung nach müssen telemedizinische Angebote sehr schnell ausgebaut werden, um die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten.

Die Branche betreffend ist festzustellen, dass in Arztpraxen, Krankenhäusern, Apotheken, Rehabilitationskliniken und Pflegeheimen eine Systemvielfalt besteht, deren Potential noch nicht ausgeschöpft ist. Stephan Weber, Partner bei BearingPoint im Bereich Public Services, konkretisiert weiter, dass Ziele und Richtungen aus Sicht der Versorgung und nicht aus Sicht der IT vorgegeben werden müssen. Zudem empfehlen die Studienautoren, im Rahmen neuer Ablauf- und Entscheidungsprozesse zu definieren, welche Standards, die sich bei der Entwicklung von eHealth-Anwendungen bewährt haben. Abrundend sollen die Patienten selbst einen Anspruch auf Herausgabe von Behandlungsdaten oder die Weiterleitung an andere Leistungserbringer haben.

Dass intelligente E-Health-Lösungen Bürokratie abbauen und Ärzte und Kliniken entlasten, steht außer Frage. Zudem ist durch Insellösungen im Bereich der Schlaganfallversorgung nachgewiesen, dass die Kooperationen zwischen kleinen Krankenhäusern und größeren Kliniken durch E-Health-Anwendungen verbessert werden kann.

Kommentar: Die „Umrüstung“ im Gesundheitswesen unter Einbeziehung der neuen Kommunikationsmöglichkeiten ist längst beschlossene Sache. So hat sich die Bundesregierung unlängst für die Einrichtung eines Expertenrates als sog. „E-Health-Rat“ ausgesprochen, der den Ausbau des digitalen Datenaustausches im Gesundheitswesen fördern und betreuen soll. Sicherlich wird hier auch für den ein oder anderen Konzern eine neuer Markt erschlossen oder ausgebaut werden können, wie es etwa die Deutsche Telekom mit der Neugründung der Deutsche Telekom Healthcare & Security Solutions GmbH (DTHS) gezeigt hat.

[ilink url=“http://www.e-health-com.eu/details-news/ik-technologien-steigern-wirtschaftlichkeit-und-qualitaet-im-gesundheitswesen/34115b36f9b8ed0e6ef59f1ed2daefe1/“] Link zur Quelle (e-health-com)[/ilink]