Bundesgesundheitsminister Gröhe will im Sinne der Versicherten die zweite Stufe der Beitragserhöhung erst dann durchführen, wenn der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff in der Praxis umgesetzt wird. Dies wird nach Expertenmeinungen noch bis 2017 dauern. Sofern die Beitragserhöhungen 2015 und 2017 dann durchgeführt werden, sieht Gröhe die Pflegeversicherung für die Zukunft gut gerüstet. Bei einer Erhöhung der Leistungen um insgesamt 2,4 Milliarden Euro pro Jahr ab 2015 sind das bei 2,5 Millionen Pflegebedürftigen im Durchschnitt Verbesserungen von 1.000 Euro pro Person. 2017 kämen durch die zweite Stufe der Beitragserhöhung dann nochmals 2,4 Milliarden Euro dazu.
Erfreulich entwickeln sich nach Meinung Gröhes auch die Rahmenbedingungen der Pflege für die Patienten. Die Zahl der Auszubildenden sei derzeit mit 129.000 auf einem historischen Höchststand. Auch bei der Bezahlung der Pflegekräfte habe schon ein Umdenken stattgefunden. In einigen Ländern verdienen Pflegekräfte mit Zulagen schon rund 3.000 € brutto. Der Fachkräftemangel wird zu einer weiteren Angleichung führen. Die Pflegeversicherung stabilisiert laut Gröhe auch die Qualität der Pflegeleistungen, die unabhängig von dem finanziellen Hintergrund der Bedürftigen gewährleistet ist.
Was die stufenweise Beitragserhöhung betrifft, sollen kinderlose Beitragszahler nicht extra belastet werden, da sie auch aktuell schon einen höheren Beitrag zahlen. Dem Beitrag der Kindererziehung für die Gesellschaft soll durch die Mütterrente Rechnung getragen werden.
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