BWM: Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen in Zahlen

Der Fachkräftemangel zieht sich derzeit durch alle Branchen. Jedoch nehmen die Gesundheitsberufe einen Spitzenplatz auf der Liste der Engpassberufe ein. Allen voran eilt die Krankenpflege. Sie besetzt in den Top 10 der Engpassberufe für Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung einen Spitzenplatz. Lediglich 41 Arbeitslose kommen in diesem Ausbildungsberuf auf 100 bundesweit gemeldete Stellen bundesweit lediglich 41 Arbeitslose. Damit liegt die Altenpflege hinter den Berufen des Hörgeräteakustikers und des Kältetechnikers auf Platz drei der Liste der Engpassberufe. Die Daten repräsentieren den Stand von März 2014. Dieser Engpass in der Altenpflege wirkt sich praktisch umso mehr aus, als dass auch in verwandten Berufsgruppen wie in der Gesundheits- und Krankenpflege Fachkräfte knapp sind, darauf weisen die Autoren der Studie hin.

Auch operationstechnische Assistenten, medizinisch-technische Berufe der Radiologie, Augenoptik, der Altenpflege mit sonstiger spezifischer Tätigkeit, der Orthopädie- und Rehatechnik sowie der Beruf des Podologen ist unterrepräsentiert. Der demografische Wandel spricht dafür, dass der Fachkräftemangel weiter zunehmen wird.

Zwar hat sich laut der Studie in vielen Engpassberufen die Zahl der Bewerber in den letzten Jahren erhöht, das Bundeswirtschaftsministerium sieht jedoch dennoch keine Entspannung. Die wachsenden Bewerberzahlen reichen noch nicht aus, um alle Stellen tatsächlich zu besetzen. Die Zahl der neuen Auszubildenden als Pflegefachkraft stieg gegenüber dem Vorjahr um 3.500.

Kommentar: Schon im vergangenen Jahr hat das Thema des Fachkräftemangels die Gesundheitspolitik beschäftigt. Eine damalige Studie hat sogar einen Fachkräftemangel von 15 Prozent prognostiziert. Neben dem Gesichtspunkt der alternden Gesellschaft steht zudem die Tatsache, dass die Ausbildung in diesem Bereich als unattraktiv für die Bewerber galt. Der Fachkräftemangel wird sich umso mehr auswirken, je desto differenzierter sich die Berufsbilder in diesem Bereich entwickeln werden, was sich wiederum aus der zunehmenden Delegation ärztlicher Leistungen und der fortschreitenden Ausweitung ambulanter Behandlungszentren ergibt.

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