Ein vom GKV-Spitzenverband in Auftrag gegebenes Gutachten hat nun alle Klinikschließungen der letzten zehn Jahre ins Auge gefasst. Das Gutachten wurde in Auftrag gegeben, um einen Beitrag zur „Versachlichung der Diskussion über die anstehende Strukturbereinigung in der Krankenhauslandschaft“ zu leisten.
Die Autoren haben recherchiert, dass es in den letzten zehn Jahren zu deutlich weniger Marktaustritten gekommen ist, als bisher angenommen wurde. Zahlen liefert insoweit das Statistische Bundesamt für den Zeitraum 2003 bis 2012. Danach hat es bei den Krankenhäusern einen Rückgang um insgesamt 204 Stück auf nun noch 2.017 gegeben. Laut Studie sind von dieser Zahl der Rückgänge aber nur 74 (entspricht etwa 36 Prozent) auf vollständige Marktaustritte zurückzuführen. Im betreffenden Zeitraum fällt auf, dass vor allem kleinere Krankenhäuser mit durchschnittlich nur 70 Betten geschlossen wurden. Dabei erfolgten die meisten Marktaustritte, nämlich 70 Prozent, in städtischen Kreisen und kreisfreien Großstädten, aber auch in ländlichen Kreisen mit Verdichtungsansätzen.
Langfristige Belegungsprobleme sind die häufigste Ursache für Marktaustritte. Landesplanerische Erwägungen spielen dagegen kaum eine Rolle. Deutschlandweit ist nur eine Planinsolvenz zu verzeichnen. Diese betrifft das Klinikum im niedersächsischen Dissen. Auch hierbei handelt es sich um ein kleines Krankenhaus mit nur 127 Betten. Das Klinikum Dissen gehört zusammen mit dem Klinikum Georgsmarienhütte (48 Betten) und der Rehaklinik Möhringsburg (42 Betten) zum kommunalen Verbund Osnabrücker Land.
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