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Nach dem Krankenhaus Rating Report 2014 der Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung aus Essen, werden nach Einschätzung des Mitautors  Boris Augurzky 13 Prozent der Krankenhäuser bis 2020 schließen müssen, wenn sie keine Zuschüsse erhalten. 16 Prozent der etwa 2.000 Krankenhäuser waren 2012 erhöht von Insolvenz bedroht. Dies waren etwa doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor. Der Grund ist schell gefunden: Statt der ansich notwendigen 5,4 Mrd. Euro im Jahr für Neuerungen an den Gebäuden und Geräten, stellen die Länder nur noch die Hälfte zur Verfügung. Die Krankenhäuser selbst haben zu geringe Erträge, um diese Investitionen selbst aufzubringen. Aktuell bestehe ein Investitionsstau von 15 Mrd. Euro. 2014 werden sich laut Kassenverband die Ausgaben der Krankenkassen für Klinikbehandlungen auf insgesamt 66,8 Mrd. Euro erhöhen.

Da es eine hohe Krankenhausdichte mit zu wenig Spezialisierung gibt, sollte zukünftig auf kleinere Krankenhäuser verzichtet werden und stattdessen größere spezialierte Häuser eingerichtet werden. Zudem ist zwischen öffentlich-rechtlichen Kliniken und freigemeinnützigen bzw. privaten zu unterscheiden. Insgesamt bestehe etwa für 28 Prozent der öffentlich rechtlichen Häuser die Gefahr einer Insolvenz. Autoren der Studie schlagen die Einrichtung eine Investitionsfonds aus Mittel der Krankenversicherung oder aus Steuern vor, um zum Beispiel Umwidmungen einiger Krankenhäuser in ambulante Versorgungszentren zu ermöglichen. Zudem ließe die Schließung einiger Krankenhäuser keine Unterversorgung befürchten. Selbst in einem solchen Fall läge die Klinikdichte immer noch im Schnitt der europäischen OECD-Länder.

Aktuell berichtet das Universitätsklinikum Leipzig, das Geschäftsjahr 2013 mit einem Defizit von 7 Mio. Euro abgeschlossen zu haben. der kaufmännische Vorstand des UKL, Ekkehard Zimmer, führt dies auf so von ihm bezeichnete Ausnahmeereignisse wie den Rückgang der Zahl stationärer Behandlungen wegen der Regelverstöße im Lebertransplantationsprogramm sowie die Belegung von Zweibettzimmern mit nur einem Patienten zur Umsetzung strikter Hygienemaßnahmen zurück. Das UKL schlägt gemeinsam mit anderen Universitätsklinika einen Systemzuschlag für Hochschulmedizin vor, da immer mehr Aufgaben in der Behandlung von Notfällen in allen Fachbereichen rund um die Uhr und in der Sicherstellung der hochspezialisierten Versorgung im ambulanten Bereich übernommen werden. Hinsichtlich der Zahl der Transplantationen sei jetzt schon Entwarnung möglich. In der ersten Jahreshälfte seine schon mehr Lebertransplantationen durchgeführt worden als im gesamten Jahr 2013.

Kommentar: Die Vorschläge der Autoren des Rating Reports 2014, kleinere Krankenhäuser zu schließen, stehen im Widerspruch zur Meinung des Präsidenten der BÄK, Frank Ulrich Montgomery, der sich im Zuge der Gespräche über die Gesundheitsreform gerade für die Erhaltung kleiner Krankenhäuser ausgesprochen hat. Das Beispiel des UKL wirft im Zusammenhang mit dem Rating Report 2014 zudem die Frage auf, inwieweit betreffend das Ergebnis auch die dort ausgewerteten Zahlen von individuellen Ausnehmeereignissen den jeweiligen Krankenhäusern abhingen.

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[ilink url=“http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/59173/Universitaetsklinikum-Leipzig-rutscht-ins-Minus“] Link zur Quelle (aerzteblatt)[/ilink]