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Die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg hat sich nun mit den Zukunftsvisionen ihrer jungen Mitglieder befasst.  Dazu dient die eigens dafür eingerichtete sog. „Zukunftswerkstatt“. Silke Laubscher und Hannes Höltzel dienen insoweit als Bindeglied zwischen dem Vorstand der Apothekerkammer und der Werkstatt, in der vor allem junge Apothekerinnen und Apotheker konkretisieren sollen, wie sie sich ihre Arbeit in zwanzig oder dreißig Jahren vorstellen. Erste Ergebnisse liegen vor: Die jungen Kammermitglieder sprechen sich für die Rezeptfreiheit der „Pille danach“ aus, sehen Impfungen als neue Aufgabe der Apotheker an, regen die Möglichkeit zu Folgeverordnungen durch Ärzte und Therapieverlaufskontrollen durch Apotheker an und sprechen sich für Vorsorgechecks inklusive Blutentnahme aus. Zudem sollten nach ihrer Vorstellung auch in der Apotheke die Möglichkeiten für eine stratifizierte Pharmakotherapie bestehen. Apotheker sollten sich für ihre neuen Aufgaben durch eine Fortbildungspflicht und Erlangung entsprechender Zertifikate qualifzieren. Sofern die Vorschläge in der „Zukunftswerkstatt“ für neue Tätigkeitsfelder der Apothke in die Richtung ärztlicher Tätigkeiten gingen, gab Laubscher zu bedenken, dass insoweit noch einige Fragen offen blieben. Zudem stellte sie klar, dass die Stimmen aus der „Zukunftswerkstatt“ einen reinen Meinungsaustausch darstellen und nicht die offizielle Kammerposition wiedergeben. Weiter Vorschläge nimmt die Kammer noch bis Ende 2014 entgegen. Kammerpräsident Dr. Günther Hanke nimmt den Ideenaustausch sehr ernst und rät dazu, diese ernsthaft zu diskutieren.

Kommentar: Aus der Apothekerschaft ist schon in der Vergangenheit laut geworden, dass Dienstleistungen, die dem Kunden individuell angeboten werden können, für die Apotheken eine große wirtschaftliche Rolle spielen. Therapieverlaufskontrollen, Medikationsmanagement  und Vorsorgechecks passen zudem mehr als gut in das Bild des Prinzips Delegation ärztlicher Leistungen, der Ziele des bundesweit einheitlichen Medikationsplanes und in das der neuen Präventionsvorhaben von Bundesgesundheitsminister Gröhe. Grundsätzlich können die Ideen der baden-württembergischen Jungapotheker somit durchaus als zukunftsweisend eingestuft werden.

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