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Der Pharmakonzern Merck wird im Rahmen seines Sparprogramms möglicherweise auch Servicebereiche auslagern. Bisher war bekannt, dass Merck allein in der Pharmasparte Serono ab 2014 pro Jahr 300 Mio. Euro einsparen will.

Beim Darmstädter Unternehmen gibt es einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ zufolge seit April ein Programm mit dem Namen „Office Outsourcing“. Hiermit sollen die Vor- und Nachteile einer Outsourcing-Alternative für bestimmte produktionsunterstützende Einheiten in Deutschland geprüft werden. Um welche Bereiche es konkret geht, ließ der Konzern offen. Offenbar geht es um Serviceeinheiten wie Werkschutz, Kantine, Logistik und Teile der Technik.

Vertreter der Arbeitnehmer rechnen damit, dass in Deutschland rund 900 Stellen wegfallen könnten – fast zehn Prozent. Weltweit beschäftigt Merck etwa 40.600 Mitarbeiter.

Kommentar: Die Outsourcing-Überlegungen bei Merck folgen einem globalen Trend. Vor allem in der kostenintensiven Forschung und Entwicklung, die einen zweistelligen Prozentsatz vom Umsatz einnimmt, lagern Arzneimittelhersteller Teilbereiche aus und konzentrieren sich zunehmend auf die Vermarktung ihrer Produkte.

Merck vertraut so bei den frühen klinischen Tests auf eine externe Lösung. Ein weiteres Beispiel hierfür ist Bayer. Der Bayer-Konzern denkt derzeit darüber nach, einen Teil seiner Pharma-Forschung und Entwicklung auszugliedern und sucht einen externen Betreiber für die Probandenstationen an den Standorten in Berlin und Wuppertal.

Hintergrund ist, dass viele Pharmakonzerne mit staatlichen Sparmaßnahmen im Gesundheitssystem zu kämpfen haben und aufgrund der steigenden Kosten für die Entwicklung neuer Medikamente kaum Nachschub in der Pipeline haben. Allein in Deutschland haben sich die Ausgaben für die Forschung und Entwicklung seit 1996 verdoppelt.

[ilink url=“http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/medienbericht-merck-erwaegt-weitere-auslagerung/6779094.html“]Link zur Quelle (Handelsblatt)[/ilink]