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Bereits im letzten Sommer erhielten einige Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) Beratungsgutscheine, um sich in ihrer Stammapotheke im Rahmen des Arzneimittelcoachings „Diabetes“ beraten zu lassen.

In einem ersten Gespräch mit dem Apothekenpersonal werden auf Basis der Gesamtmedikation mögliche Probleme bewertet und Maßnahmen ergriffen. Ein zweites Gespräch soll der Auffrischung und Vertiefung dienen. Für diese Serviceleistung können die Apotheken bis zu 50 Euro mit der TK abrechnen. Besonders von Ärzteverbänden kamen große Vorwürfe, dass eine Beratung in der Apotheke keine umfassende Beratung durch einen Arzt ersetzen könne. Wohingegen die Apotheker dies als eine adäquate Vergütung ihrer ausführlichen Beratungsleistung sehen.

Schon damals wurde verkündet, dieses Konzept auf die Bereiche Rheuma und Koronare Herzkrankheiten (KHK) auszuweiten. Nun wurde offiziell verkündet, dass die Kooperation ab dem 1. April auch für die Indikation rheumatische Arthritis gelten solle. Auch hier werden für bis zu zwei Medikationsgespräche 50 Euro brutto gezahlt. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen dann auch die Indikationen koronare Herzkrankheit und Asthma folgen.

Die TK schließt ein erstes Zwischenfazit und sieht den eingeschlagenen Weg als Erfolg. 76 Prozent der beratenen Patienten sagten, dass ihnen das Gespräch mit dem Apotheker weitergeholfen hätte. Bisher haben rund 1.000 Menschen das Coaching vor Ort wahrgenommen. Mit der Indikation Rheuma sollen nochmals 6.000 Patienten vor Ort beraten werden. Im Bereich Asthma und KHK rechnet die TK mit bis zu 30.000 Patienten, welche eine Beratung vor Ort benötigen.

Kommentar: Auch im Bereich des Sanitätsfachhandels ist so eine Art der Vergütung für eine tiefer gehende Beratung durchaus vorstellbar. Hier wird jedoch der Fokus verstärkt auf dem nicht-pharmazeutischen Bereich liegen. Vorstellbar wären Beratungen in allen Hilfsmittelbereichen. Besonders der Bereich der Dekubitus- oder Wundversorgung und der Applikationstechnik würde sich anbieten. Das es jedoch zeitnah dazu kommen wird, ist eher unwahrscheinlich, da es an einer deutschlandweiten Lobby im Bereich des Sanitätsfachhandels mangelt. Einige regional begrenzte Pilotprojekte mit einzelnen Kassen sind jedoch nicht auszuschließen.

[ilink url=“http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/apothekenpraxis/nachricht-detail-apothekenpraxis/medikationsmanagement-tk-erweitert-zusammenarbeit-mit-apotheken/“] Link zur Quelle (Apotheke Adhoc)[/ilink]